Wie funktioniert ein GPS-Navigationsgerät bzw. ein Routenplaner?
Das GPS-Navigationsgerät (auch „Navi“ oder bei aktivierter Sprachausgabe „Uschi“ genannt) besteht aus zwei Modulen, dem GPS-Modul und dem Routenplaner.
A) GPS-Modul
Das GPS-Modul bestimmt die Position des Empfängers auf der Erdoberfläche (...oder in der Luft). Der Begriff GPS wird im allgemeinen Sprachgebrauch für das NAVSTAR-GPS des US-Verteidigungsministeriums verwendet, welches Ende der 1980er-Jahre zur weltweiten Positionsbestimmung und Zeitmessung entwickelt wurde, daneben gibt es andere Systeme. Die Genauigkeit des Standard-Codes stieg am 1. Mai 2000 mit Abschaltung der künstlich Signalverzerrung (sog. Selectiv Availability) von ca. 100 m auf 10 bis15 m und lässt sich durch verschiedene Differenzmethoden (dGPS) noch beträchtlich steigern. Zur Standortbestimmung misst der GPS-Empfänger die Laufzeiten der Signale von mindestens vier Satelliten. Jede der daraus berechneten Entfernungen beschreibt eine Kugeloberfläche um den jeweiligen Satelliten, auf der sich der GPS-Empfänger befindet. Zwei Kugelflächen schneiden sich in einem Kreis und drei Kugelflächen ergeben zwei Schnittpunkte. Einer der Schnittpunkte befindet sich im Weltraum und kann eliminiert werden; der andere entspricht der Position des Empfängers. Der vierte Satellit wird zur Kompensation der Abweichung zwischen den Uhren der Satelliten und der Uhr des GPS-Empfängers benötigt. (In der Praxis ist die Sache noch etwas komplizierter, weil sich die Satelliten recht schnell bewegen.)
Den so ermittelten Standort übergibt das GPS-Modul an den Routenplaner.
B) Routenplaner
Ein Routenplaner besteht aus einer routing-fähigen, digitalen Landkarte und der Routenplanungssoftware. Eine routing-fähige Landkarte enthält die Verkehrswege mit ihrem exakten Verlauf und der zugehörigen Beschreibung/Charakteristik, die die Routenplanungssoftware braucht, um einen geeignete Route und die zugehörige Entfernung und Fahrzeit zu ermitteln. Zwei Anbieter dominieren weltweit das Geschäft mit digitalen Karten: Navteq aus den USA und TeleAtlas, ein niederländisch-belgisches Unternehmen. Die Preise sind entsprechend hoch, die Aktualisierung erfolgt eher schleppend.
Je nach Fahrzeug (z. B. schneller Pkw oder langsamer Lkw) benutzt die Routenplanungs- software sog. „Geschwindigkeitsprofile“, die mit der Charakteristik der Verkehrswege die Geschwindigkeit auf dem jeweiligen Routensegment ergeben. Die Summe dieser Geschwindigkeiten je Segment ist die Fahrtzeit zum Ziel.
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